Friaul-Julisch Venetien – möglicherweise noch unterschätzt?

Der nordöstliche Zipfel Italiens

Unsere Weinreise in 2023 führt uns in den – möglicherweise noch unterschätzten – nordöstlichen Zipfel Italiens, nach Friaul-Julisch Venetien (so die korrekte und vollständige Bezeichnung der Region).

19.000 Hektar Rebfläche

Die rund 19.000 Hektar Rebfläche (zum Vergleich: Toskana 65.000 Hektar) umfassende Region an den Grenzen zu Slowenien und Österreich profitiert einerseits von einem mediterranen Klima und andererseits von den alpinen Winden der Südostalpen.

Im Boden der Region finden sich verschiedenste Gesteinsarten, die ihm Durchlässigkeit, einen vorteilhaften Mineralstoffgehalt und nicht zu viele Nährstoffe verleihen.

Für Rebstöcke ist dieser Untergrund ideal, denn hier können ihre Wurzeln ohne Mühe in tiefere Schichten vordringen und bleiben so auch in den heißen Sommern des Friaul versorgt.

Somit gilt der Landstrich heute für Viele als die beste Weißweinregion Italiens.

Die bedeutendsten Regionen innerhalb des Friaul

Collio
Carso
Colli Orientali del Friuli und
Isonzo

Qualitativ zählt das kleine Friaul ganz sicher zu den bedeutenden italienischen Weinbauregionen, wenngleich diese Einordnung trotz des dort bereits seit der Antike gepflegten Weinanbaus noch nicht so lange gilt.

Die beiden Weltkriege führten gerade in dieser Region zu erheblichen Zerstörungen, die erst in den späten 60-ger Jahren überwunden werden konnten.

Friulano, Sauvignon Blanc, Pinot Grigio und Pino Bianco

Die dominierenden Sorten sind der Friulano (ehemals Tocai Friulano, der allerdings nur noch in Ungarn unter der Bezeichnung Tokai geführt werden darf) sowie zunehmend auch die Klassiker Sauvignon Blanc, Pinot Grigio und Pinot Bianco.

Die Weissweine weisen dabei eine feine Frische, klare Struktur und Eleganz auf, dies gilt auch für den Trockenen aus Malvasia. Weißweine überwiegen deutlich, dennoch gibt es auch ein paar bemerkenswerte Rotweine wie Merlot, Cabernet Sauvignon und Pinot Noir.

Salute!